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30. August 2008 6 30 /08 /August /2008 09:36

Hi,

war ein schöner Kaffeeplausch mit Margot. Der Pflaumenkuchen war wunderbar. Wenn einem die Basis für die Gastlichkeit gelingt, wird man doch gleich viel lockerer. Margot war gut drauf und wir beide äusserst neugierig auf die Zeit, in der wir uns nicht sahen und hörten, aber immer im Gedächtnis waren. Ein paar Tränen kullerten auch, doch so etwas kennt ihr ja. Margot ist Managerin in einem grossen Hotel und kommt wohl ganz gut zurecht. Zumindest hatte ich den Eindruck. Ihrer Familie geht es gut.
Was mich etwas beeindruckte, meine Freundin Margot ist absoluter Fussball- und Boxfan, was sage ich, von wegen Fan. Sie ist ein Freak. Mich hat sie so begeistert, dass ich abends bei PRO 7 den Boxkampf von Susi Kentikian verfolgte. Wow war das etwas. Der Kampf von diesem Zbig war für mich langweilig, wird vielleicht noch. Aber Susi. Nein, ein so herzerfrischendes Mädel. Könnte fast selbst mit Boxen anfangen. Und Fussball werde ich heute anschauen. Was Freundinnenbesuche auch alles bewirken.

Eure Nelly

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29. August 2008 5 29 /08 /August /2008 17:45

Hi,

Ehrlich Leute, mir wurde heute vorgeworfen, wir tränken zu viel Wein. Mit der Begründung :

                                                    De Wii macht
                                                d' Manne zu Böcke
                                            und d' Wiber zu Geisse.

Na gut, vielleicht werden wir jetzt immer Limonade trinken. Doch denkt dran :

                                                  Ohn' wein und Brod
                                                     leidt Venus noth.

Und denkt auch daran: Zwischen Becher und Mund wird manches kund.


Herzlichst  Nelly

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29. August 2008 5 29 /08 /August /2008 14:20

Hi,

Margot ist im Anmarsch. Rosi kommt nicht. Sie ist zum LKA geladen, wegen der portugisischen Affäre. Es wurde ihr auch mitgeteilt, dass sie sich einen Anwalt nehmen soll. Was da wohl noch kommt ?
Wie sagt der Volksmund ? Wie der Freitag sich neigt, so der Sonntag sich zeigt. Der Regen hat aufgehört, die Sonne scheint. Na dann. Rio will ja kommen.
Ausserdem hat Rosi eingewilligt, wieder selbst zu schreiben. Noch habe ich ja den heimlichen Verdacht, dass alles Mache ist. Sie ist dann aber auch ein Multitalent. Wünschen würde ich es mir und endlich die ganze Wahrheit erfahren. Wissen will ich dann aber, was das ganze Theater mit mir sollte. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie mich in der Geschichte belässt und nicht ein Jota zurücknimmt.

Nelly

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28. August 2008 4 28 /08 /August /2008 17:02

Hi,

irgendwie bin ich wohl eine öffentliche Einrichtung. Vor wenigen Minuten erhielt ich  einen Anruf von meiner Studienkollegin Margot Malve. Hallo, was habe ich mich gefreut. Wir haben uns bestimmt eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie das so ist. Man verliert sich aus den Augen, wenn man räumlich weit auseinander wohnt. Die Anrufe werden weniger, weniger und noch weniger. Was bleibt ist eine Karte zum Jahreswechsel, die dann zeigt: Ich lebe noch, habe wieder ein Kind geboren oder... habe mich getrennt, bin geschieden, habe wieder geheiratet, war lange krank, bin wieder genesen, bin arbeitslos, habe einen tollen Job, mein neuer Lover hat mich völlig unter Wind oder bin ab morgen für längere Zeit im Ausland. Ja, ich bin von den Socken. Meine Malvine schaut morgen "auf Tass Kaff" vorbei und ob ich noch den saftigen Pflaumenkuchen backe?

Aber das steht fest, wenn ich auch inzwischen auf Backen und Kochen keinen Bock mehr habe, für meine Margot mache ich alles. Sie ist eine Klasse für sich. Eine sehr bescheidene Frau mit gutem Geschmack, grundsolide und zuverlässig. Hat vielleicht Pech mit ihrem Mann, Ex-Offizier, von der Bahn abgekommen in den Wirren der Zeit. Ich erinnere mich noch an zwei süsse Töchter, richtige Zuckerschnuten. Wird sie mir ja alles erzählen. Vielleicht hat Rosi ja auch Interesse, zumal sie auf Pflaumen steht.

Also : Pflaume auf Quarkteig

Ich verrühre ein Backpulver, 400g Mehl, 150 g Zucker, eine Prise Salz, füge 3 Esslöffel Milch, 7 Esslöffel Rapsöl, einen Becher Quark (250 g) und ein Ei hinzu. Mit dem Rührhaken stelle ich in ca. 5 Minuten daraus eine geschmeidige Masse her. Das Backblech des Ofens fette ich mit Margarine ein und dann kommt der Quarkteig auf das Blech. Nun belege ich den Teig mit mit den Pflaumen. Diese habe ich vorher gewaschen, abtropfen lassen und dann wie folgt bearbeitet. Mit einem Schälmesser schneide ich sie an der Rille, Ritze oder Nut bis zum Kern ein, ziehe sie auseinander und entferne den Kern. ( Ich weiss, das war jetzt nur für absolute Anfänger ). Ein Kilo Pflaumen reicht fürs Blech. Dann belege ich den Teig. Die obere Reihe belege ich so, dass Pflaume neben Pflaume liegt, schön dicht. Die zweite Reihe wird so gelegt, das die Pflaumen die obere Reihe zu einem Drittel bedecken. So wird dann mit jeder Reihe verfahren. Der Ofen wird auf Umluft 160 Grad eingestellt. Hinein mit dem Blech. Nun sollte er langsam dahin backen, ca. 40-50 Minuten. Nach 40 Minuten mit einer Nadel in den Teig stechen. Bleibt nichts kleben ist er gut. Es kann durchaus auch mal bis zur Stunde gehen. Bei Rosi immer, sie backt auch nur mit 150°C. Aufpassen dass der Teig kein Keks wird oder noch matschig ist. So war mein erster. Ist der Kuchen fertig, sofort auf den heissen Teig 5-6 Esslöffel Zucker streuen, erkalten lassen, Sahne schlagen, essen.

Schreibt mir doch mal, wie euer Kuchen gelungen ist.

Ich freue mich auf meinen Besuch

Eure Nelly Nelke

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28. August 2008 4 28 /08 /August /2008 10:50

Hi,

gelegentlich zähle ich mich auch dazu, zu jeweils einer dieser Kategorien. Ansonsten bin ich natürlich die Unschuld vom Lande. Rio wollte nach dem Essen und dem Nachtisch noch weggehen. Doch danach stand mir überhaupt nicht der Sinn. Also flötete ich: " Liebster, mein Rio, wir können nicht gehen, ich habe nichts anzuziehen". Schneller konnte ich mein Ziel gar nicht erreichen. Er schnappte mich und kehlig raunte Rio: Auch gut,dann runter mit den Klamotten und ab ins Bett".

Heute in der Frühe rief mein Röschen an. Sie sei gut angekommen bei ihrer Mutter und werde sich wieder melden. Sagte es und legte auf. Mir standen die Tränen in den Augen. Kurz darauf meldete sich Asta Aster. Ob ich denn wüsste wie Rosi zu erreichen sei. Ich glaube, ich lächelte, als ich ihr meine Null-Ahnung beschrieb. Asta wollte sich aber für Schweden bedanken, schlug einen gemeinsamen Konzertbesuch vor und einen Weiberabend mit dem ganzen Blumenstrauss. Artig bedankte ich mich und versprach meinen Rückruf. So ist es eben:

Manche Frauen fallen gelegentlich vor Schreck um. Etliche bleiben vor Begeisterung liegen. Wieder andere stehen vor lauter Enttäuschung auf. Man ( egal ob Weib oder Kerl ) kann es kaum einer recht machen. Erotik und Neurotik klingen wohl nicht nur ähnlich !

Herrlichst

Nelly Nelke

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27. August 2008 3 27 /08 /August /2008 19:03

Hi,

wisst ihr wie angefressen ich bin? Auch wenn es meine beste Freundin ist, so kann man doch aber nicht mit Nelly umgehen. Hockt mir auf der Pelle, engagiert sich nicht, selbst einkaufen muss ich. Ihre Mutter würde sich doch auch mal freuen. Rösi tut so, als wäre ich eine Hormonbank für Langfristverwahrung. Meine Mario drängelt auch, braucht bestimmt schon drei Arme, mein lieber Rio.
Habe ja so manches verstanden, wusste dass Rosi viel Knete hat. Aber so viel ! Das kann doch kein Mensch je verbrauchen. Dabei bin ich mir sicher, dass sie noch was in Hinterhand hat. Das Erbe vom Vater und fleissig war sie ja immer, hat viel Kohle verdient. Im Moment komme ich mir wie Hartz IV vor. Werde ich wohl auch bald sein, wenn Frau Rose mich dauernd vom Leben abschneidet. Bestimmt werde ich sie nachher zur Rede stellen.
Scheiss Spiel.

Der Einkauf ging schnell. Röschen freute sich, als hätten wir uns zwanzig Jahre wegen Knast nicht gesehen. Jetzt bekomme ich ein richtig schlechtes Gewissen ob meiner bösen Gedanken. Ich fühle mich wie gerädert, während Rosi wie das Rehlein im Walde springt.

Sofort macht sie sich über meinen Einkauf her. Hunger haben wir ja beide. Aber was Rosine nun kocht, ist wieder mal besser, als drei Stunden mit nem Kerl. Rio du musst warten!

Kabeljau mit Apfel-Sahne-Barett

Rosi wäscht und trocknet die beiden Kabeljaufilets, beträufelt sie mit Zitrone und Worcestersauce, würzt mit Kräutersalz und Pfeffer und lässt die Filets ein Viertel Stündchen im Kühlschrank ziehen. Danach giesst sie ein Viertele Weisswein( von Louis de Grave) über den Fisch. Dieser musste nun so gebeizt zwei weitere Stunden in den Kühlschrank. Zeit für uns beide, die weiteren Zutaten zu verarbeiten und zu sprechen. Zunächst ergötzten wir uns am herrlichen Weissen. Drei Esslöffel Butter kamen dann in die heisse Pfanne, eine feingehackte Zwiebel kam mit einer in Salz zerriebenen Knoblauchzehe hinterher und wurden angeschwitzt. 75 g roher gewürfelter Schinken kam dazu. Zwei säuerliche Äpfel, geschält,  gewürfelt, mit Zitrone beträufelt, 100 g gewaschene und abgetropfte Krabben teilten das gleiche Schicksal und wurden mit angeschwitzt. Dann schmeckte Röslein die Masse nochmals mit Zitronensaft, Worcestersauce,Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer ab, rührte alles um. Zufrieden nahm sie die Pfanne vom Herd, damit die Masse völlig erkalten konnte.
Wir gönnten uns ein Schlückchen und Rosi berichtete über Ergebnisse aus Simrishamn. Sie hatte übrigens für ihren Sommerblazer einen Preis erhalten und mit ihrer Sommerkleiderkollektion einen dritten Preis erzielt. Die heisse Nacht mit dem französischen Designer Jean Collettes schilderte Rosi im Detail. Rio was müssen wir nur erdulden.
Dann schlug Rosi zwei Eiweisse und einen halben Becher Sahne steif, mischte diese Masse mit zwei Esslöffeln fein geriebenen Emmentaler vorsichtig unter die erkaltete Apfelpfanne. Die beiden Filets legte sie in eine ausgefettete Auflaufform und überzog sie mit der Apfel-Sahne-Masse. Der Fisch hatte jetzt ein Barett. Die Form gab sie in den auf 180°C (Umluft) vorgeheizt. Nun sollte ich den Fisch rund 25 Minuten im Ofen lassen. Danach sollte ich ihn mit Petersilie, Dill und Zitronenscheiben ausgarnieren und mit Baguette servieren.
Ein breites Ginsen überzog ihr vollendetes Haupt - manche Menschen sind wirklich rund um von Gott gesalbt - und Röslein hauchte : " In fünf Minuten ist Rio da, ich fahre jetzt zu meiner Mutter", sprachs, drückte und küsste mich und schwebte von dannen. Ich war bestimmt puterrot und spürte ein sanftes Ziehen im Bauch. Rio.

Hi ,

Nelly

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26. August 2008 2 26 /08 /August /2008 17:57

Hallo Ihr, im weiten Land,

es ist ein Kreuz, unsere Rosi zum Reden zu bringen. Nach dem Frühstück und ihrem neuen Lebensbekenntnis ging das Geheule wieder los. Das Röslein legte sich und ich stand da wie eine Närrin. Sie stand auch nicht auf und ich blieb symbolisch die Närrin. Nichts hatte ich erfahren, nichts wusste ich. Rosis einzige Lebensart führte ins Bad, ansonsten hätte sie auch Forelle oder Flunder heissen können. Was soll's, sie musste von alleine kommen.

Heute vormittag stand sie plötzlich neben mir und fing zu plappern an. Schneller als eine Windmühle." Entschuldigung, Entschuldigung". Das war's. Doch nun platzte mir der Schlüpfergummi. Alle Wut und Enttäuschung schleuderte ich ihr entgegen. Bleich wurde mein Röslein. Bleicher als bleich. Setzte sich, zündete sich eine Zigarette an. (Was sonst bei uns nicht üblich ist). "Nelly" schrie sie, "Nelly, ich bin so gut wie pleite". Sagte es und sackte in sich zusammen. Dann erfuhr ich die ersten Wahrheiten.

Ihr Lover hatte ihr von rosigsten Tagen der Zukunft erzählt, von einem Riesendeal. Dabei bräuchte er Rosis Hilfe, wie er ihr suggerierte. Die sonst so taffe Rosi liess sich einwickeln und brach Hals über Kopf mit ihm auf, in der Algarve angekommen, bezogen sie Rosis Finca an der Praia de Olhos d`Agua. Er reiste jedoch zunächst nach Lissabon weiter, um, wie er betonte, alle Vorbereitungen zu treffen. Eine Pharma-Firma wollte er kaufen. Danach sollte alles in Rosis Finca abgewickelt  werden. Nun musste ich aber nachfragen. "Bitte sage mir, wenn die Liebe so gross ist, warum hast Du in Simrishamn mit dem Designer aus Berlin rumgemacht?" Röslein zuckte mit den Schultern. Eigentlich hätte ich mir die Frage sparen können, denn so war sie. Hatte ein Kerl sie erregt, fing sie ihn sich. Ohne Wenn und Aber, Punkt. Nur kam nun alles anders. Zunächst hatte ihr Schotte 1,5 Mio zu wenig für den Kauf. Stute Rosi belieh ihn. Dann waren es nochmals 1,3. Rosi verkaufte ihre Finca. Schliesslich bekannte ihr Inselstecher, dass seine Schulden zunächst getilgt werden müssen. Ob sie denn noch aushelfen könne. Es ginge nochmals um 1,7 Mio. Dabei schleckte er sie und so wurde daraus wohl eine der teuersten Nummern der Welt. So ist Rosi. Ohne Wenn und Aber. Sie holte sich was sie wollte und bezahlte dafür wie sie wollte. Nur hatte sie alles nicht so richtig geglaubt. Schliesslich hatte ihr Highländer immer den reichsten Earl gespielt. Dann kam die Überraschung. Es war kein Pharmadeal sondern profaner und unwürdiger Waffenhandel. Der Lover nahm sich das Leben und Rosi in den portugiesischen Knast. Bis zur Aufklärung, dass sie ohne Ahnung Geld gab. Doch dies wurde vom Staat eingezogen und Rosi war auf freiem Fuss. Arm wie eine Kirchenmaus. Der Rückflug wurde ihr vorgestreckt. Ungewaschen und schmuddelig stand sie dann mit ihren letzten Habseligkeiten bei mir vor der Tür. Zu Mama traute sie sich nicht. Das würde ihre nächste grosse Baustelle sein. Nun kannte ich wenigstens die portugiesische Affäre aber nicht die schwedischen Resultate. Doch danach mochte ich nicht mehr fragen. Es reichte, mein Röslein war buchstäblich unter die Räder gekommen.

Mit traurigem Lächeln auf Verständnis hoffend schaute sie mich an. Wir fielen uns in die Arme. Verständnis hatte ich keines, aber ich litt mit ihr.

Schliesslich fragte sie mich, ob ich auch so'n Hunger hätte. Mir war zwar alles vergangen, aber brav nahm ich Rosis Einkaufszettel und zog los.

Doch davon morgen mehr.

Bis dahin ciao

Nelly

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23. August 2008 6 23 /08 /August /2008 15:11

Ihr Lieben,

ich war gerührt. Da stand sie in der Tür. Mit zotteligem Haar, verhärmten Gesicht, gar nicht wie Rosi. Aber sie war es. Lange schauten wir uns in die Augen, Tränen kullerten bei uns beiden und Rosi fiel mir in die Arme. Ein Weinkrampf schüttelte sie. Schluchzend hielt sie sich an mir fest. Unsere tränennassen Gesichter, unsere Augen suchten sich, unsere Lippen fanden sich. Innig und fest verschmolzen wir. Als Arme und Lippen sich lösten, hauchte Rosi ein ergreifendes "Nellylein" und hielt mich wieder ganz fest. Eigentlich wollte ich es ihr nicht leicht machen und zickig sein. Aber dieses Häufchen Unglück mit der ungeheuren Glut im Herzen trieb die Feder des Verzeihens, machte mich glücklich, meine Rose war wieder da. Behutsam führte ich die Erschöpfte zum Sessel und drückte sie hinein, deckte sie zu und holte ihre beiden Koffer. Mit grossen Augen sah mich Rosi an, öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen. Zärtlich legte ich meinen Zeigefinger auf ihre Lippen und ein "psst" begleitete mein Kopfschütteln. Ein dankbares Lächeln bestätigte uns beide. Rosi ergriff meine Hände und küsste sie. Meiner Bitte, sie ins Bett bringen zu dürfen, kam sie gerne nach. Wir hatten bislang noch kein Wort gesprochen. So blieb es, auch als wir bereits in den Betten lagen und beide in einen tiefen Schlaf fielen.

Der Tag war nicht mehr der Jüngste, als Rosi erwachte. Endlich konnten wir frühstücken. Aufgeregt rutschte ich hin und her, wollte endlich wissen, was da alles passiert war. Doch Rosi war nicht bereit. Kein Wort. Statt dessen kullerten wieder die Tränen. So gab ich ihr drei Taschentücher für die Augenpflege und stellte ihr ein Glas Schampus hin. Als ich mit dem Röslein anstossen wollte, schüttelte sie nur mit dem Kopf. War wohl keine gute Idee von mir. "Mein liebes Nelkchen", sagte sie harsch,"ich würde jetzt gerne Dein Bad für meine Regeneration nutzen". Es jubelte in mir, Rosi schien zurückzukommen. Gut zwei Stunden brauchte Rosi. Eine zu allem entschlossene Frau stand plötzlich neben mir, erhob das Glas und tönte: "Auf eine neue Zukunft!".
Was unsere Vorvorderen wussten, hatte Rosi nicht bedacht: An einem Montag verreist man nicht. Was man an diesem Tag beginnt ist im Voraus  zum Scheitern verurteilt. Schuld daran soll der Mond sein, der ja diesem Tag auch seinen Namen gab und seine Unbeständigkeit auf diesen Tag überträgt. " Diebessonne" heisst er auch, weil er nächtens die Diebeszüge der Gauner beleuchtet. Der Montag soll deshalb ein guter Tag für Gaunereien sein. Rosi hatte noch nichts weiter gesagt, aber ich ahnte schon, dass ihr Lover wohl eine gewisse Montagsrolle spielte. Darüber morgen.

Eure Nelly

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21. August 2008 4 21 /08 /August /2008 17:02

Kann ein Anruf wie eine Bombe sein ? Seit gestern weiss ich es. Rosi rief vom Flughafen in Faro an. Sie sei unterwegs. Aber Ihr Flieger hätte wohl zwei Stunden Verspätung. Mir blieb die Luft weg, mein Herz schien auszusetzen, alles rauschte und drehte sich, mir wurde schlecht und mit Mühe schaffte ich es noch in den Sessel. Beinahe rutschte es mir raus, dass in Madrid ein Flieger verunglückt sei. Doch im Gedröhne sagte mir meine innere Stimme : Halte deine Klappe ! Noch hatte ich immer nichts gesagt. Am anderen Ende plapperte Rosi. Verstanden habe ich nicht viel. Gegen Mitternacht würde sie landen, sich ein Mietauto nehmen und so gegen kurz vor'm Morgengrauen bei mir auf der Matte stehen. Das Rauschen in den Ohren nahm zu und ich wurde ohnmächtig. Rosi, Rosi... Als ich erwachte, lag ich vor dem Sessel und hatte einen furchtbaren Brummschädel, als hätte ich eine Flasche Wodka alleine versüffelt. Hätte ich es nur gemacht. Aber einen Schluck Bier gönnte ich mir. Die Uhr zeigte, dass Rosis Ankunft bevorstand. Diese alte Pflaume. Meine Gedanken wanderten nach Simrishamn. Was mag sie nur bewogen haben, ohne ein Wort alle Zelte abzubrechen. Nicht mal ein klitze kleines Zeichen für mich. Ich werde ihr mindestens drei Blütenblätter ziehen, oder...? Ach mein Röslein. Nun bin ich ganz gespannt und werde ihr nur einen Kuss, nein ein Küsschen, kurz gehaucht mit leidender Miene, die  tiefste Enttäuschung meint, andeuten. Es klingelt. Frau Rosi Rose gibt sich die Ehre. Alles andere nach der grossen Beichte. Ich glaube, es wird spannend. Rosi klingelt schon wieder, der Rhythmus scheint von Genervtheit zu künden.

Also yours, bis bald Eure Nelly

 

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5. August 2008 2 05 /08 /August /2008 19:00

Hi,

eigentlich weiss ich gar nicht wie ichs sagen soll! Also, ich bin Nelly. Und Rosi ist nicht da !

Rosi ist weg. Auf und davon mit ihrem Larry Ben Kain. Es war fast in Schweden zu  spüren. In jeder freien Minute hing sie am Handy und hat gelarriet, aber geschwiegen wie ein Grab. Sie ist mit ihrem Lover in Portugal, in der Algarve, in ihrer Villa.

Und nun ? Keine Ahnung, die vielen Geschichten, die sie schreiben wollte, garniert mit ihren gelebten Rezepten. Nicht diese sterilen Kochbuchrezepte, diese nachgekauten Internetschmalzstullen. Nein Rosis waren echt. Ihr plötzlicher wie spontaner Aufbruch ist echt Rosi. Nur ich kann es nicht richten. Mein bestes Rezept ist Bockwurst mit Senf und Brötchen, serviert mit einem Glas Wasser. Soll ich das erzählen?

Ich meine, Rosi könnte ja ihre Geschichten auch von Portugal aus ins net stellen. Nein das ist Schnute. Rosi wird jetzt von Larry gefressen, sie wird kaum noch Luft zum Atmen haben und wird nichts mehr eigenständig machen können. Larry muss ein Wahnsinnshengst sein. Unser ganzes Blumengebinde ist hin, wenn er auftaucht. Ich bin wohl diejenige, die ihn nicht mag. Er weiss es und hat mich deshalb immer ignoriert. Sicher hat Rosi darunter gelitten, denn sie ist ja harmoniesüchtig.

Die Portugal-SMS lösche ich jetzt. Das ganze ist mir zu sehr der reinste Hintertreppenroman. Sollte ich Zeichen erfahren, dass das Röslein mutig genug ist, uns wieder zu umgarnen, ich lasse es Euch wissen, aber ob ihr sie dann noch wollt? Ich meine, ein spannendes Weib ist sie allemal. Je mehr ich drüber nachdenke, also es muss irgend etwas passiert sein, deshalb will ich nun auch meine Zunge im Zaum halten.

Schaut sporadisch rein. Ich wünsche euch eine schöne Zeit.

Herzlichst euer Nelkchen

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